Absurdistan: Das Land Hessen baut für den zukünftigen Stau - laut Unterlagen des Landes!

Im Projektdossier zur Anmeldung für den Bundesverkehrswegeplan steht schwarz auf weiß, dass die 4-spurige A661 im Bereich des zukünftigen AD-Am Erlenbruch bereits jetzt "überlastet" ist. Trotzdem schreibt das Verkehrsministerium in einem Brief an die BI, dass nur der Neubau der jetzigen vier Spuren zur Inbetriebnahme des Riederwaldtunnels geplant ist!

Gemäß dem Land Hessen: Der Riederwaldtunnel schafft massive Verkehrsprobleme in Frankfurt auf der A661, dem Ratsweg und rund um die Friedberger Landstraße.
Wie das Land Hessen plant und welche Verkehrsmengen auf den Frankfurter Osten zukommen, steht in Schwarz auf Weiß im Projektdossier des Landes Hessen "Anmeldung [zum Bundesverkehrswegeplan 2015] des Ausbaus der A661" (Stand 1.1.2014). Es geht dabei um den 13,9 km langen Ausbau auf 6 Fahrstreifen der A661 zwischen AK Bad Homburger Kreuz und AS Offenbach-Kaiserlei (derzeitiger Verkehr: 117 Tsd Kfz/24h und 14,4 Tsd SV/24 h; nach der Verkehrsprognose 2025: 125 Tsd Kfz/24h und 21 Tsd SV/24 H; damit haben wir bereits jetzt eine immense Belastung der Stadtautobahn und beim Schwerverkehr steigt der Verkehr noch um 50%!) . Zitat dazu aus dem Dossier: "Die derzeitigen und insbesondere die prognostizierten Verkehrsstärken sind mit dem vorhandenen vierstreifigen Querschnitt nicht zu bewältigen. Die Verkehrssicherheit ist stark eingeschränkt und die Störanfälligkeit hoch." (Dass ein "Kapazitätsengpass" bereits ohne Bau des Riederwaldtunnels auftreten wird schreibt das Ministerium der BIR in ihrem Brief vom 17. März 2015, wie eng es dann mit Riederwaldtunnel und vier Fahrstreifen werden, kann sich dann jeder selbst vorstellen!).
Es ist eigentlich kein Geheimnis, geht allerdings bei den Präsentationen von Hessen Mobil trotz der hohen Bedeutung unter. Der Riederwaldtunnel hat mit 110 Tausend Autos ein Verkehrsaufkommen, das mehr als dem Vierfachen des heutigen Verkehrs auf der Einfallstraße "Am Erlenbruch" entspricht. Dabei ist heute bereits die Verkehrsinfrastruktur im Frankfurter Osten überlastet. Wie heikel die Situation mit Eröffnung des Riederwaldtunnels wird, wird vom Land Hessen der Stadt Frankfurt mit der Verkehrsprognose 2025 vor Augen geführt. So führt der zusätzliche Verkehr der "Pendlerautobahn" A66 zu einer zukünftigen Auslastung des Ratswegs von 100 % (Ausfahrt Frankfurt Ost). Gleichzeitig geht das Land von erhöhter Staugefahr rund um die Friedberger Landstraße aus. Was das für die kommunalen Straßen in Frankfurt - abgesehen vom Ratsweg - wie Friedberger Landstraße und Alleenring bedeutet, möchte man bei der heute bereits existierenden Belastung gar nicht wissen. Aber die Autofahrer werden ihren Lückenschluss der A66 - auch ohne Alleentunnel - schon finden, wenn erst mal der Riederwaldtunnel fertig ist, aber das ist ja dann das Problem der Stadt Frankfurt.
Eines wird daraus ganz klar: Der Frankfurter Osten sitzt in einem Boot: Jetzt geht es vor allem um den Riederwald, Bornheimer Hang und Seckbach. Zukünftig wird auch Preungesheim und der Riedberg von der Verkehrslawine - eine vielbefahrene 6-spurige Autobahn - miterfasst - ganz abgesehen von den innerstädtischen Anwohnern des Alleenring und dessen Zubringerstraßen.
Deshalb warum bis dato kein Verkehrskonzept - inklusive Lärm- und Schadstoffkonzept - und warum hat an einem solchen noch nicht einmal die Stadt Frankfurt ein Interesse?

Die Unterlagen liegen im Quartiersmanagement Riederwald aus.

   
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