Mahnwache setzte starkes Zeichen, dass die RiederwälderInnen gegen diesen unnötigen Kahlschlag sind!

Die BI Riederwald hat mit der Mahnwache am 12.01.2018 vor dem Torbogen der Schäfflestraße erneut ein Zeichen gesetzt, dass vorzeitige Fällen von Bäumen für Vorbereitungsarbeiten für den Riederwaldtunnel zu stoppen. Auch dass nun 3 Betonplatten (jeweils 30 auf 10 Meter), den Grünstreifen Erlenbruch bis zu einem ungewissen Baubeginn des Tunnels verschandeln, ist nicht hinnehmbar. Die BIR wurde dabei von Aktivisten von "Hambi bleibt Frankfurt", des Antagon Theaters sowie dem Aktionsbündnis unmenschliche Autobahn (AUA) unterstützt. Auch die Initiatorin der Online-Petition www.change.org/erlenbruch zum Schutz der Bäume vor dem vorzeitigen Fällen war vertreten.
Trotz kalter Witterung haben bei heißem Tee, Kaffee, Kuchen und toller Musik rund 20 Aktive dieser Gruppen an einem Stand die Passanten von 15 – 19 Uhr zu den Themen Vorbereitungsarbeiten und Riederwaldtunnel im Allgemeinen informiert. Es wurden auch Unterschriften gesammelt, um die Online-Petition und das AUA bei seinen Forderungen zum Thema Riederwaldtunnel zu unterstützen.
Als deutlich sichtbares Zeichen gegen das vorzeitige Fällen wurde eine benachbarte Kastanie am Erlenbruch, die gefällt werden soll, als Geisterbaum gestaltet und mit Transparenten behängt.

Bornheimer Wochenblatt vom 18.01.2018:Mahnwache der Bürgerinitiative Riederwald am Erlenbruch

RadioX-Sendung Radio Überhaltung vom 08.01.2018 mit Vertretern von BIR und Hambi bleibt Frankfurt sowie dem Quartiersmanager des Riederwalds

Hier ein Bild von diesem Baum:

icon mahnwache_Geisterbaum

Und warum ist die Baumfällung zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt nicht gerechtfertigt,
dazu bitte hier weiterlesen:

Al-Wazirs eigenes Ministerium sagt selbst, dass sie nur dann in zwei Jahren mit dem Riederwaldtunnel beginnen können, wenn es bei der öffentlichen Planauslegung keine Einwendungen gibt. Allerdings gehen die Stadt Frankfurt wie auch die Bürgerinitiativen eben gerade fest von diesen Einwendungen aus. Deswegen darf es jetzt keine Fällungen geben! Das ginge vollständig und vor allem vollständig unnötig zu Lasten der Riederwälder! Der Erlenbruch ist – ganz offiziell – die Wohnstraße in Frankfurt mit der höchsten NO2-Belastung, da werden alle natürlichen Luftfilter dringendst gebraucht! Oder wie will Herr Landesverkehrsminister Al-Wazir und seine Umweltministerin Hinz ansonsten für gesunde Lebensbedingungen sorgen? Zu diesem Thema gab es bis dato ein unerträgliches Schweigen! Das kann doch nicht wahr sein? Deshalb müssen jetzt auch endlich Herr OB Feldmann, Frau Umweltdezernentin Heilig und Herr Gesundheitsdezernent Majer aktiv werden!
Nach den Rodungen sollen dann u.a. massive Betonbauwerke im Grünstreifen errichtet werden: Bei den drei „Leitungsbrücken“ handelt sich um erste Deckelelemente des späteren Tunnels im Ausmaß von jeweils 10 auf 30 Meter. Diese Betonbauten verteilen sich bis zum Beginn des Teufelsbruchs über den Grüngürtel und werden dieses wertvolle städtische Grün in einer Dauerbaustelle verwandeln! Und was ist, wenn die Kläger Recht haben und es dann noch nicht mal in 5 Jahren losgeht? Dann geht eine weitere rechtliche Fehlplanung – die es inzwischen leider im Dutzend gibt – komplett zu Lasten der Riederwälder, denn die Bäume werden weg sein, der Grünstreifen wird für immer verschandelt sein. Ist das denn wirklich allen Beteiligten von Land und Stadt komplett egal?

Dass der grüne Verkehrsminister trotz unseres Nachhakens daran festhalten will, ist eine Dickhäutigkeit, die wir von ihm nicht erwartet hätten. Und wir rufen ihn erneut zur Raison: Herr Staatsminister Al-Wazir: Stoppen Sie sofort diesen Frevel Ihrer Planungsbehörde! Es ist Ihre Aufgabe und Pflicht hier zu intervenieren, schützen Sie die Frankfurter Bevölkerung und Natur, dazu sind Sie auch gemäß der hessischen Verfassung verpflichtet! Solche Eingriffe und massive Vorbereitungsmaßnahmen darf es erst geben, wenn die Rechtsgrundlage für den kompletten Riederwaldtunnel gegeben ist – das müsste doch klar sein! Dieses hohe Umsetzungsrisiko zu Lasten der Riederwälder darf nicht eingegangen werden! Vor 10 Jahren wurden die Schrebergärten im Bereich Riederwald geräumt, vor 5 Jahren wurden bereits die ersten 6 Kastanien der südlichen Kastanienallee auf dem Erlenbruch gefällt. Immer hieß es für den Riederwaldtunnel, immer hieß es Baubeginn wäre in zwei Jahren. Und wo ist er nun, der Riederwaldtunnel? Aber viele Riederwälder mussten bereits für Fehlplanungen leiden! Sorgen Sie dafür, dass dies nicht mehr so weitergeht!

Des Weiteren war vor Ort: Catherine Béroud, die Initiatorin der online-Petition zum Schutz der Bäume auf dem Erlenbruch (https://www.change.org/erlenbruch). Auch sie rief zur Mahnwache auf. Inzwischen gibt es bereits über 1300 Unterstützer! Die Petition soll dann auch noch Mitte Januar 2018 bei einem Termin mit Minister Al-Wazir übergeben werden

Unterstützt wurden wir auch von Hambi Frankfurt.
Hambi setzt sich nicht nur für den Erhalt von Bäumen in Frankfurt ein. Ein großes Projekt von Hambi ist der Erhalt von Bäumen im Hambacher Forst. Dort ist das Motiv für die Fällung: Die Fortsetzung der Abholzung von ganzen Landstrichen für den Braunkohleabbau, der dann vor allem für Braunkohlekraftwerke eingesetzt wird. Diese Art der Stromgewinnung hat eine extrem schlechte C02-Bilanz und ist ein Grund dafür, dass Deutschland seine gesteckten CO2-Ziele nicht einhalten kann.

Mehr Infos:
https://hambacherforst.org/
Hambi Frankfurt

   
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