Unsere Fahrraddemo mit 130 Teilnehmer trotz Dauerregen und Kälte!! Jetzt Sa. 14.9.2019 um 13:00 Uhr gemeinsam zur IAA-Raddemo!

In etwa 130 Teilnehmer trotz der Kälte und des Dauerregens, der bereits eine Stunde vor der Demo einsetzte! Das war für diese Umstände ein großer Erfolg! Zusammen mit Heiko Nickel von der Seckbacher Initiative Wilhelmshöher Straße waren wir uns einig, dass es bei besserem Wetter auch das Dreifache hätte werden können - so waren auch die Rückmeldungen vor der Demo in den Stadtteilen! Aber großer Applaus für alle, die sich am Samstag Morgen überwunden haben, und auch den super arbeitenden Fahrradordner von Critical Mass und Radentscheid, die zusammen mit der Polizei für jederzeit sichere Verhältnisse für die auch kleinen Demoteilnehmer sorgten. Susanna war mit ihren 5 Jahren die kleinste radelnden Aktivistin und es ging auch bis ins hohe Alter auf der anderen Seite, großer Respekt!

Wir Riederwälder waren uns einig: nun auch zusammen zur Fahrraddemo "Sternfahrt zur IAA" mit dem Ziel einer Verkehrswende am kommenden Samstag 14.9.2019, Treffen 13:00 Uhr auf dem Platz vor der evangel. Kirche (damit stoßen wir um 13:30 Uhr zur offiziellen Route an der Eissporthalle).

https://www.iaa-demo.de/

An der Demo gab es folgende Redner:

Heiko Nickel (Sprecher VCD Frankfurt, Radentscheid, Initiative Verkehrsberuhigung Wilhelmshöher) über Verkehrskonzepte,

Angela Wolf (Vorsitzende Elternbeirat Pestalozzischule) über den Schulweg,

Robert Luckfiel (Initiative Lastenrad Riederwald) präsentierte das ersten – von zweien - brandneuen öffentlichen E-Lastenrades für den Stadtteil Riederwald,

Rainer Frey (BIR(iederwald)) sprach zum Ausbau des ÖPNV im Frankfurter Osten und

Claus Lauth (BIR(iederwald)) bewertete den Riederwaldtunnel in Hinblick auf Lebensqualität und Umwelt.

Alle waren wir uns einig, dass der Autoverkehr zu einer riesigen Belastung geworden ist, und dass es sehr wohl Konzepte gibt, mit denen man sowohl den Städtern, aber auch den Pendlern deutlich helfen kann!

Hier geht es zum Artikel in der FR:

https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-seckbach-fahrraddemo-gegen-verkehrssituation-12984743.html

Ausführlicher zu den Reden, bitte weiterlesen

Bei den Reden wies Frau Angela Wolf - Elternbeiratsvorsitzende der Pestalozzischule - darauf hin, dass die stadteinwärtskommende Fahrspur des Erlenbruchs in der Bauphase des Riederwaldtunnels nahe an der Schule vorbeigeführt wird.

Heiko Nickel (Verkehrsberuhigung Wilhelmshöher (Seckbach)) konnte von einer Umfrage unter den Pendlern die durch Seckbach in die Innenstadt fahren beichten, in der diese äußerten, dass sie lieber mit dem ÖPNV kämen, wenn dieser günstiger, besser und auch zuverlässiger sei! Hier bestehe großer Handlungsbedarf für die Politik. Auch sieht er eine hohe Akzeptanz für eine City Maut mit der wiederum sehr viel im ÖPNV finanziert werden kann. Was allen zugute käme, denn die Autofahrer profitierten dann von weniger Stau!

Robert Luckfiel (Initiative Lastenrad Riederwald) präsentierte das erste brandneuen öffentl. E-Lastenrades für den Stadtteil

Riederwald, das zweite folgt bald. Eine erste Einweisung und "Fahrschule" steht am kommenden Freitag auf dem Platz vor der evangel. Kirche an.

Rainer Frey BIR(iederwald) wies insbesondere auf die Tarifungerechtigkeiten ins Frankfurter östliche Umland hin: So ist die Fahrt ins 25 km entfernte Friedrichsdorf billiger als in das 15 km entfernte Hanau - macht einen doppelten so hohen Preis pro km aus! So muss Maintal in eine Übergangszone von Frankfurt und Hanau darf nur eine Zone entfernt sein! Sonst werden auch die gerade von Verkehrsdezernent Oesterling vorgeschlagenen Expressbusse aus diesen Regionen leer bleiben! (komplette Rede unten)   

Claus Lauth BIR(iederwald) berichtete vom Mehrverkehr durch den Riederwaldtunnel, dem dann zu erwartenden Stau auf der A661, im Tunnel und bei den Abfahrten zur Stadt Frankfurt. Auch das Schadstoff- und Lärmproblem ist ohne komplette Einhausung und Schadstofffilter nicht in den Griff zu bekommen!

 

Rede Rainer Frey (BIR(iederwald)):

Liebe Kinder, liebe RiederwälderInnen und SeckbacherInnen,

heute kommen wir zusammen, wegen unserer Zukunft!

Was ist der Istzustand:

- Der Erlenbruch und die Wilhelmshöher sind seit Jahren, ja seit Jahrzehnten völlig überlastete Durchgangsstraßen: Morgens schiebt sich die Blechlawine in die Stadt, Abends dann wieder raus und zwischendurch ist auch viel los

Deshalb: Verkehrswende jetzt – Handeln sofort!

- Die Anwohner tragen die Hauptlast:

o Abgase: Der Erlenbruch ist die Straße mit der höchste NO2 Belastung in Frankfurt (ein Glück, dass nicht auch noch die Schule so nahe an der Straße liegt)

o Schulwege: Teils zu schneller, teils rücksichtloser Autoverkehr stellt ein große Gefahr für die Schulkinder dar!

o Einschränkung der Mobilität: Eigene Autofahrten sind wegen dem Dauerstau eine einzige Zumutung

o Für Radfahrer ist die Verkehrsführung am östlichen Erlenbruch wie auch auf der Wilhelmshöher eine Katastrophe

o Ganz abgesehen davon, dass die Riederwälder jetzt schon massive Belastungen durch den Bau des Riederwaldtunnels haben (der eigentlich erst noch richtig losgeht!)

- Aber Pendler werden auch in ihren Karossen im Stau sitzengelassen! Dabei braucht man nur mit den Maintalern und Hanauern reden, damit man erfährt, was für eine Katastrophe der ÖPNV ist: Pro gefahrener Kilometer extrem hohe Preise, nordmainische Regionalbahn: ausfallende Züge, geringe Kapazitäten und die Monats-Karten fürs P&R Parkhaus in Enkheim werden jeweils nach Ablauf wie in einer Lotterie zugeteilit!

Deshalb: Verkehrswende jetzt – Handeln sofort!

Ein Rückblick: Vor 30 Jahren ging die U7 bis Enkheim in Betrieb;

Seid dem passierte nichts, rein gar nichts! Aber auch von den Umlandkommunen Maintal und Hanau kommt nichts, was Entlastung verspricht!

Selbst jetzt wo es immer wahrscheinlicher wird, dass Fahrverbote wegen NO2-Überschreitung auf Frankfurt zukommen, und dann wohl auch für den Erlenbruch! Politisches Handeln: Fehlanzeige; auf unserer Sofortmaßnahmenpaket hat der Verkehrsdezernent Oesterling trotz Nachhakens nicht geantwortet! Und dass obwohl die Stadt Frankfurt nicht einen einzigen Vorschlag für den Osten Frankfurts auf den Tisch gelegt hat!

Es wirkt, als ob die Stadt gelähmt wäre, in einer Schockstarre ist! Warum, wissen wir nicht! Aber wir könne uns dieses Nichtstun auch nicht mehr länger leisten!

Deshalb: Verkehrswende jetzt – Handeln sofort!

Es braucht schnellst möglichst Verbesserungen vor allem in der Stadt Frankfurt, aber auch in das Frankfurter Umland! Deshalb unser Sofortmaßnahmenpaket:

- Überfällige Reduktion der Fahrpreise im ÖPNV: Maintal in Tarifzone mit Frankfurt, Hanau in Nachbartarifzone zu Frankfurt, Kinder in Begleitung ihrer Eltern sollen umsonst fahren, Ausweitung der Kurzstrecke von 2 auf 3 km.

- Stadtteilverbindende, von der Autospur abgetrennte Radwege auch in den Stadtteilen außerhalb des Zentrums

- Endlich sichere Schulwege an den Einfallstraßen nach Frankfurt – wie Erlenbruch und Wilhelmshöherstraße, u. a. Ampeln mit Blitzer für Rotlicht und Geschwindigkeit

- Wiederinbetriebnahme der Stadtbahn über Gewinnerstraße, Seckbach nach Bergen; Verlängerung der Stadtbahn von Enkheim zum Riedbad/Riedschule

- Mehr Park&Ride-Plätze in Maintal, Hanau und Frankfurt; mehr Züge auf der nordmainischen Regionalbahn

Deshalb: Verkehrswende jetzt – Handeln sofort!

 

Claus Lauth (BIR(iederwald))

Bei meinem Redebeitrag geht es darum, wie die BI Riederwald den Riederwaldtunnel im Hinblick auf die Verkehrssituation, Lebensqualität sowie den Umwelt- und Klimaschutz bewertet.

Nach der offiziellen Verkehrsprognose bis ins Jahr 2030 wird der motorisierte Individualverkehr durch den Riederwaldtunnel um rund 80.000 Fahrzeuge pro Tag zunehmen.

Der Riederwaldtunnel wird von offizieller Seite als Pendler-Autobahn angesehen. Das bedeutet, dass er den motorisierten Individualverkehr bündeln und die Pendlerströme in die Stadt leiten soll. Dazu wird der motorisierte Individualverkehr von der A661 auf das städtische Straßennetz, sprich Friedberger, Hanauer Landstraße und Ratsweg abfahren müssen. Was bedeutet, dass der Verkehr auf diesen jetzt schon ohnehin stark belasteten Straßen massiv zunehmen wird, so dass es in den Stoßzeiten zu Staus auf diesen Straßen kommen wird.

Nicht nur auf dem genannten städtischen Straßennetz wird der Verkehr kollabieren, sondern auch auf der A661 wo, wie in der offiziellen Verkehrsprognose berechnet, der Verkehr in den Stoßzeiten nur mit 30 km/h fahren können wird was in der Realität Stau bedeutet, da der Bereich insbesondere um das Autobahndreieck Erlenbruch ein hohes Unfallrisiko haben wird. Damit wird sich sogar der Verkehr bis zurück in den Riederwaldtunnel stauen, so dass die Schadstoff-Konzentration im Tunnel, der ohne Schadstofffilter gebaut werden soll, stark zunehmen wird. Die Schadstoffe werden an den Enden des Tunnels heraus geblasen und stellen eine Gesundheitsgefahr da.

Weiter soll das Autobahndreieck Erlenbruch, die A661 bis runter zum Riederwaldtunnel ohne Einhausung gebaut werden. Das bedeutet, dass nicht alle Wohnung ausreichend aktiv vor Lärm geschützt werden können.

Das heißt, dass die versprochene Entlastung des Riederwalds durch den Riederwaldtunnel nicht stattfinden wird. Das Gegenteil wird der Fall sein: der Verkehr wird massiv zunehmen und wird sich je nach Staulage auch seinen Weg über den Erlenbruch suchen und die Lebensqualität wird noch weiter verschlechtert.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass durch den Riederwaldtunnel mehr motorisierter Individualverkehr in die Stadt gelangen wird, was im klaren Kontrast zur notwendigen ökologischen Verkehrswende steht. Nämlich die Lebensqualität zu erhöhen sowie die Gesundheit und das Klima durch nachhaltige Mobilität zu schützen.

http://bi-riederwald.de/aktionen/demo/291-kinderfreundliche-fahrrad-demo-der-riederwaelder-und-seckbacher-fuer-verkehrswende-sa-7-9-2019-um-11-00-uhr

   
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