Erste Vor-Baustellen abgeschlossen – in der 7-jährigen Hauptbauphase muss es besser laufen!

Wir befragten die RiederwälderInnen zu den bisherigen Baustellen für den Riederwaldtunnel: zum einen die beiden Kanalverlegungen: a) Direkt am Erlenbruch vor den Häusern in 2019; b) Vatterstraße und hier insbesondere vor der Schule 2019/2020); zum anderen die drei Leitungsschächte zuerst vor der Schule „Gleisdreieck“, dann Erlenbruch/Lahmeyerstraße (bei Pocco) – wird noch gebaut.

Es zeigte sich, dass vieles anders laufen muss: Bessere Schutzmaßnahmen vor allem für die Schüler, bessere Ausschilderungen, andere Wegeführungen, endlich wieder öffentliche Infoveranstaltungen, ...

 

 

Dazu erreichten uns zur Hänisch-/Vatterstraße (Schule) – folgende Nachrichten: „Auch die Beschilderung des Schulwegs war teils mangelhaft“. Dazu ein Zitat einer Mutter: „Gerne würde ich meine Kinder öfter alleine zur Schule gehen lassen aber ich habe/hatte ein ungutes Gefühl dabei. … Es gab immer wieder Änderungen auf dem Weg zur Schule. Jede Menge Schilder die selbst ein Erwachsener nicht gleich durchblickt.“ Große Laster standen und wendeten direkt auf dem Schulweg. BIR: Hinweise von uns an Hessen Mobil führten zu keinen großen Verbesserungen. 

Auch gab es Unzufriedenheit von Seiten der Schule und des Elternbeirats, dass über die Straße zur Eintracht (Gustav-Behringer-Straße) kein Zebrastreifen eingerichtet wurde. Umgekehrt ärgerte es Eltern, dass der neu eingerichtete Zebrastreifen über die Hänischstraße direkt vor der Schule sofort nach Beendigung der Baustelle wieder weg war. Ein Anwohner berichtete, dass es bei der Vatterstraße als Umleitungsstraße häufig zu gefährlichen Verkehrssituationen aufgrund der Enge der Straße kam (hoher Verkehr und häufig zu schnell).  Auch die Schulwegführung war gerade auch vor dem Hintergrund vor Corona viel zu eng. Zu großem Unmut bei der Elternschaft sorgte ferner, dass extrem lärm- und staubverursachende Geräte auch nicht zu den Beginnzeiten der Schule unterbrochen wurden – auch nicht auf Elternbitte. BIR: Von der Bauleitung der SEF gab es die lapidare Antwort, dass eine Unterbrechung Kosten verursachen würden … !

Die Anwohner fühlten sich schlecht informiert. „Keiner wusste in der Vatterstr. warum, was, wann geschlossen bzw. geöffnet wurde.“ BIR: Unser Vorschlag einer Infoveranstaltung wurde von Hessen Mobil im Vorfeld abgelehnt.

Für die Baustelle parallel zur Vatterstr. wurde eine Lärmschutzwand verwendet, die zwischen den Segmenten Löcher aufwies. Damit war der Lärmschutz beeinträchtigtBIR: aber auch dies fand Hessen Mobil auf Nachfrage nicht beanstandenswert.

Beim Bau des Kanals am Erlenbruch fiel über eine Woche die Haupt-Ampelanlage Erlenbruch/Schäfflestraße samt Fußgänger-Stadtbahnampel nahezu komplett aus. Die Eltern telefonierten sich die Finger wund. Trotzdem war häufig keine Verkehrspolizei  da – ganz zu schweigen von der Baustellenleitung. Noch nicht einmal die Stadtbahnampel war zugehängt: Hier bedeutet nämlich kein Lichtsignal, dass man gehen kann! – Höchst gefährlich für einen Schulweg! Auch kam es im Rahmen dieser Baustelle zu einer hochgefährlichen Vereisung des Gehweges direkt vor der Ampel. BIR: Auch zu diesen Punkten führte das Nachhaken der BIR zu nichts.

Anwohner sahen die Baustellen bei der Hänischstraße teils mangelhaft gesichert – teils nur Barken, die leicht überwunden hätten können. BIR: Unser Hinweis, dass hier Absperrgitter besser wären, wurde nicht aufgegriffen.

Die Radewegeführung aus dem Riederwald hin zur Wächtersbacher ist und war eine einzige Zumutung (glatt 5 Minuten mehr wegen der Nordumfahrung mit zusätzlichen Ampeln). Auch die Komplettschließungen zur Lahmeyerstraße konnten die Riederwälder so nicht nachvollziehen. BIR: Wir teilen diese Kritikpunkte. Radfahrer rangieren offensichtlich weit hinter den Autos!

Zukunftssorgen: Es gibt große Sorge um den Wasserbestand in dem Gartenanlagen hinter den Häusern am Erlenbruch (Wasserspiegelabsenkung im Rahmen des Tiefbaus). BIR: unser Hauptanliegen im Moment: wie kann der Schulhof und der Platz vor der Pestalozzischule vor Verlärmung in der Hauptbauphase geschützt werden; auch braucht es wieder öffentliche Informationsveranstaltungen.

Fazit der BIR

Es gab vieles was auf der Baustelle nicht funktioniert hat, auch wenn nicht alles schlecht lief.

Was prinzipiell aber im weiteren Baustellenverlauf nicht angehen kann, dass wir zwar Kontaktadressen von Hessen Mobil und anderen Bauträgern haben, diese auf Nachfrage aber nicht einfach Mängel beheben, sondern alles immer nur gerechtfertigt wird, obwohl Nachbesserung aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen teilweise zwingend waren! Hier erwarten wir zukünftig eine bessere, schnellere Zusammenarbeit!

Auch gibt es hier offensichtlich eine Notwendigkeit, die Ausschreibungen gerade in Hinblick auf die Sicherheit und Gesundheit zu präzisieren, z.B. wenn Baufahrzeuge den Schulweg kreuzen, dass hier Lotsen präsent sind. Dass 40 Tonner ohne weiteres Personal zwischen Grundschülern rangieren, ist nicht hinnehmbar. Auch dass lauteste, staubverursachende Baumaßnahme direkt neben den Schülern durchgeführt werden, geht einfach nicht.

Eigentlich positive Ansätze: Sprechstunden von Hessen Mobil im Büro des Quartiersmanagement, aber kein Zuspruch, zu wenig Werbung gemacht – schlechte Zeiten? Prinzipiell wäre es aber auch viel sinnvoller einen Baucontainer aufzustellen und zu Hochfrequenzzeiten wie Schulbeginn, Arbeitsbeginn vor Ort zu sein. Dann könnten die Probleme auch direkt gezeigt werden und dann gäbe es hoffentlich auch ein Problembewusstsein bei den Planern.

Auch die Resonanzgruppe mit Vertretern von Hessen Mobil und aus verschiedenen Stadtteilinstitutionen ist prinzipiell sinnvoll – aber hier muss noch zusätzlich entweder die Schulleitung oder das Schulamt teilnehmen – da die Pestalozzischule zu den Hauptbetroffenen zählt; jedoch wird deren Sinnhaftigkeit auch an Forschritten zu messen sein; prinzipiell braucht es ein größeres Verständnis zu Problemen wie die oben genannten – daran muss nun gearbeitet werden.

Unser Hauptanliegen im Moment ist, wie der Schulhof und der Platz vor der Pestalozzischule vor Verlärmung in der Hauptbauphase geschützt werden kann (in etwa 2 ½ Jahre Überschreitung des Grenzwertes laut Berechnungen von Hessen Mobil). Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf. Wir baten hierzu Hessen Mobil Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Auch sehen wir nach den Erfahrungen oben und den Rückmeldungen, dass es wieder öffentl. Informationsveranstaltungen braucht. Eine Großbaustelle als „Black Box“ funktioniert nicht.

   
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