Infoveranstaltung der BIR: Die Probleme beim Riederwaldtunnel müssten nicht sein!

Am 28.1.2014 lud die BI Riederwald zur Informationsveranstaltung für Mieter und BewohnerInnen aus dem Stadtteil ein.  Über 100 AnwohnerInnen folgten der Einladung, sich über die aktuellen Geschehnisse und Neuigkeiten zum Bau des Riederwaldtunnels zu informieren. Die Aula der Pestalozzischule war sehr gut gefüllt, sodass am Ende 50 Prozent mehr BesucherInnnen als bei der Informationsveranstaltung vor in etwa 12 Monaten anwesend waren.

Zu den Rednern des Abends gehörten Herr Jürgen Lutz vom Mieterschutzbund „Mieter helfen Mieter Frankfurt e.V., Hinrich Rottmann als Experte für Tunnellüftung und Tunnelentrauchung sowie Rainer Frey und Claus Lauth von der Bürgerinitiative Riederwald

Zu den Themen, Folien und zu den Presseberichte:

Zunächst informierter Rainer Frey über Probleme beim Bau und Betrieb des Riederwaldtunnels  und machte deutlich, dass es bei den Proberammungen im Oktober 2013 zu massiven Grenzwertüberschreitungen bei Lärm für die Pestalozzischule und die AnwohnerInnen der Vatterstraße und Am Erlenbruch gekommen ist. Ferner führte er aus, dass in der neuen Verkehrsprognose grobe Fehler sind (u.a. soll die Einwohnerzahl Frankfurts sinken, der Verkehr auf dem Erlenbruch um Zweidrittel sinken). Diese Fehler bedeuten aber, dass die Schutzmaßnahmen in Hinblick auf Lärm und Schadstoffe nicht reichen werden! Bereits jetzt geht Hessen Mobil von 140 Wohnungen aus, die sie nicht aktiv vor Lärm schützen können. Auch die Schadstoffe sind bereits offiziell ein mögliches Problem: Diese werden ungefiltert aus dem Tunnel rausgepustet und damit zur Pestalozzischule und zu den Häusern. Um die neue Bundes- und Landesregierung auf die Probleme aufmerksam zu machen und den notwendigen Schutz für alle AnwohnerInnen und Einrichtungen zu erhalten, ist es von großer Wichtigkeit, dass alle Riederwälder mit Freunden und Verwandten an der Demonstration am 11.2.2014 teilnehmen. (siehe dazu beigefügte Folien der BIR: “Riederwaldtunnel: Probleme beim Bau und beim Betrieb“)

Claus Lauth erklärte anhand des Planungsmaterials von Hessen Mobil die vier zu erwartenden Bauphasen. Unklarheiten ergeben sich bei der Verkehrsführung während der Bauphasen: Vor allem der Kreisverkehr auf dem Erlenbruch und der Fahrweg von der Schäfflestraße in Richtung Westen/Stadt führen bei AnwohnerInnen zu Verwirrungen. Zentral aus Sicht des Riederwalds: Die Verkehrsinseln, die zwischen Schäfflestraße und Pestalozzischule vorgesehen sind, sind zu klein. Es muss auch endlich zur synchronen Ampelschaltung an für die Straße und die Stadtbahn auf den Überwegen zur Pestalozzischule aus Sicherheitsgründen kommen. Die Bauzeit muss sich auf 7 Jahre beschränken. Wie stellt Hessen Mobil auch aufgrund der komplizierten Ausgangslage dies sicher? Der Stadtteil kann es sich nicht erlauben, dass Planungsfehler und Ungeklärtheiten zu jahrelangen Bauverzögerungen bei offener Baugrube führen. Wir wollen jetzt endlich den Bauablaufplan in allen Details sehen und dass unabhängige Planer die Planung überprüfen!

Hinrich Rottmann stellte seine Messergebnisse vor, die er während den Proberammungen an der Baugrube des Riederwaldtunnels erstellt (siehe FNP Artikel). Er stellt klar, dass die Grenzwerte deutlich überschritten wurden und dass es durchaus leisere Bauverfahren gebe, die Hessen Mobil allerdings – aus unerklärlichen Gründen - nicht in Erwägung gezogen hat. Auch war die Ausschreibung der Bauarbeiten fehlerhaft. So hat sich Hessen Mobil erst gar nicht die Mühe gemacht, das Lärmaufkommen auf der Baustelle zu berechnen. Dementsprechend gab es auf der Baustelle mehr oder weniger nur ein Sichtschutz! Ein Skandal zu Lasten der Anwohner und der Hort- und Kindergartenkinder in der Pestalozzischule (zur Info: bei den lauten Arbeiten kein regulärer Schulbetrieb. Wir müssen alle auf die Straße, sonst wird das nichts!)

Der Gastredner des Abends, Herr Jürgen Lutz vom Mieterverein „Mieter helfen Mietern“ klärte die BewohnerInnen über die Maßnahme der Mietminderung auf. Die Mieter müssten in jedem Fall ein Protokoll über Schäden am Haus, Baulärm oder Wohnbeeinträchtigungen führen. Auch könnten Lärmmessungen vorgenommen werden, die allerdings am besten von einer unabhängigen Stelle durchgeführt werden müssten (zumindest dem Nachbarn oder BIR – falls wir Kapazitäten haben), damit sie vor Gericht verwendet werden können. In jedem Fall ist es sinnvoll in einen Mieterverein einzutreten oder seine Rechtschutzversicherung in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist, dass bei der Minderung der Miete der Vermieter der erste Ansprechpartner ist.

Bei der anschließenden Fragerunde konnten AnwohnerInnen ihre Sorgen und Fragen loswerden. Viele Fragen konnte beantwortet werden doch bleiben viele Fragen offen: Was können wir tun, damit Politik und Ämter uns mehr Schutz vor dem Lärm zusichern? Wie gehe ich bei einer Klage vor? Wer kann mich dabei unterstützen? Wie hoch ist die Mietminderung?

Das Fazit war denn auch, dass wir jetzt auf dem politischen Weg versuchen müssen, noch möglichst viel zu erreichen!

Sprich wir müssen unseren Forderungskatalog im Rahmen der Demo am 11.2. an die Politiker schicken! Deshalb an alle: Lieber jetzt zur Demo kommen, als sich später aufzuregen!

BIR - Probleme beim Bau und beim Betrieb des Riederwaldtunnels
icon Infoveranstaltung BIR: Aktuelles und Forderungen

Artikel aus der Frankfurter Rundschau:
Riederwaldtunnel zu wenig Schutz

Artikel aus der Frankfurter Neuen Presse:
Es müsste hier nicht so laut sein - Planer wählen mit Proberammungen bewusst ein zu lautes Verfahren

Artikel aus dem Fechenheimer Anzeiger
icon Fechenheimer Anzeiger: Bauzeit erträglich machen

Artikel aus dem Bornheimer Wochenblatt
Der Tunnel wird noch lange Thema sein

2014-01-28-Bild-von-Info

 

   
© Bürgerinitiative Riederwald