Nun offiziell: Bis zu 200 Tage ohrenbetäubender Lärm und heftigste Vibrationen für die Riederwälder samt Schule!

Warum Hessen Mobil bei der Infoveranstaltung vom 2.7.2014 zunächst über die bereits im Vorjahr erörterte Grundwasserproblematik und die Verkehrsführung in der Bauphase (ebenfalls wie im Vorjahr) sprach und sich den Knaller für die Zeit von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr Nachts aufhob, als die Klappe sprichwörtlich gefallen ist (die Hessenschau hat immerhin bis im 22.00 Uhr gefilmt), muss Hessen Mobil selbst wissen, und wir wissen es nun auch!
Dann kam nämlich der Vortrag von Herrn Dr. Pies, dem für den Baulärm beauftragten Akustiker. Nachdem Hessen Mobil bereits zuvor einräumen musste, dass es bei den Proberammungen im Oktober 2013 massive Überschreitungen bei den Lärmgrenzwerten gab, ging es nun um den Lärm in der siebenjährigen Baustellenphase, und es wird bitter, ganz bitter für den Riederwald!

Weiterlesen und das sehr große Presseecho einsehen!

 

 

Dabei wurde exemplarisch die Rammung eines 200 m langen Teilstücks des Riederwaldtunnels durchexerziert. Es kam heraus, dass dabei extrem lauter Baulärm bei den 25 Arbeitstagen des Einrammens (durch Vibrationsramme) auftritt, der genau gleich hohe Lärm tritt danach weitere 20 Tage beim Rausziehen der Spundwände auf. D. h. wir haben es für einen Abschnitt mit 45 Arbeitstagen Extremstlärm zu tun!

Dies sind allerdings nur 200 Meter Tunnel. Der Tunnel ist allerdings 1,2 km lang! Multiplizieren wir also das Ganze mal 6, landen wir bei 270 Tagen! Es soll jedoch an zwei Stellen gleichzeitig gerammt werden (was wohl nur teilweise gelingen wird), wodurch sich die Anzahl der Tage reduzieren wird, wobei unserer Ansicht eine Halbierung der Tage absolut illusorisch ist!
Nun zum Lärm: An der Vibrationsramme entstehen 130 dB. Der zulässige Wert nach der AVV Baulärm sind 50 dB bei Wohnhäusern, 45 dB bei Schulen/Seniorenwohnanlagen. Nach den Berechnungen von Herrn Dr. Pies kommt es trotz der bisher vorgesehenen Schutzmaßnahmen (5 m hohe Lärmschutzwand und Festhalten der Spundwand beim Rammen) zu massivsten Überschreitungen. Der Lärm bei den zahlreichen Wohnblöcke Am Erlenbruch wird derzeit auf 85 dB (25-Tage Durchschnitt) berechnet. Das ist unerträglich. Zur Info alles über 60 dB ist bereits eine grobe Beeinträchtigung (und liegt schon weit überm AVV Baulärm). Die Planer haben derzeit noch kein weiteres Konzept, was sie machen können. Unglaublich dies so nahe vor dem Baubeginn!
Herr Dr. Pies sprach denn auch davon, dass es im Notfall zu Ausquartierungen kommen kann (was für Familien alles andere als einfach wäre, für die teils kranken und pflegebedürftigen Bewohner der Seniorenwohnanlagen Am Erlenbruch und in der Vatterstraße schlicht unmöglich ist!), auch der Einbau von Schallschutzfenstern wird erwogen. Herr Dr. Pies geht auch davon aus, dass im besten Fall (!!!) der Lärm noch auf die 70 dB Schwelle gesenkt werden kann - ohne allerdings zu sagen, wie dies erreicht werden kann! Die Problematik wird durch das Beispiel von Herrn Dr. Pies deutlich: Zur Einhaltung der gesetzlichen Lärmwerte bräuchte man eine feste Lärmschutzwand mit 50 m Höhe!!!
Wir müssen hier im Riederwald auf die Einhaltung der Grenzwerte pochen, 70 dB reichen vielleicht den Planern, den Bewohnern und Schülern definitiv nicht! Wir haben jetzt schon Brachen im Stadtteil, dann wird es noch genügend weitere Belastungen in der siebenjährigen (+ x Jahre?) "Hauptbauzeit" geben!

Auch in Hinblick auf die Pestalozzischule (mit Kinderhort und Kindergarten im Gebäude) muss die Situation als höchst dramatisch eingestuft werden! Dort werden nach aktuellen Berechnungen 60 dB erreicht, d.h. - auch nach Aussage von Dr. Pies – können die Fenster während des Unterrichts nicht geöffnet werden!!! Auch braucht es Schallschutzfenster zur Gewährleistung des Unterrichts (nach Dr. Pies)!!! Aus Sicht der BI Riederwald ist damit auch eine Belüftungsanalage zwingend!!!

Ferner wurde auf das Problem der Vibrationen durch die Vibrationsramme von Seiten von Hessen Mobil hingewiesen und dass gerade am nächsten zu der Baustelle zahlreiche denkmalgeschützten Häuser der ABG Frankfurt stehen! Schlussendlich wurde Herr Dr. Pies auch zu den aktuellen Überschreitungen der Grenzwerte am Bornheimer Hang (Hallgarten-Schule) befragt. Er antwortete, dass er dafür nicht verantwortlich wäre, und dass die Lage bei der Lärmentwicklung - von Hessen Mobil - wohl falsch eingeschätzt wurde!!!

Außerdem musste Hessen Mobil einräumen, dass sie bei Ihren bisherigen Planungen die Seniorenwohnanlage Riederwald mit Lage direkt Am Erlenbruch - und den damit verbundenen schärferen gesetzlichen Vorgaben auch nach Inbetriebnahme des Tunnels - schlicht weg übersehen haben! Dies war unser Vorwurf im Brief an den Verkehrsminister Al-Wazir vom 13. Juni 2014, den wir äußerten, nachdem uns Herr Al-Wazir noch im Brief von Ende März diesen Jahres geschrieben hatte, dass bei allen Seniorenwohnanlagen/Altenheimen im zukünftigen Autobahnbereich die Grenzwerte eingehalten würden!

Überdies ergaben die Messungen von Hessen Mobil, dass sowohl 2009/2010 Überschreitungen bei NO2 gemessen wurden, wie auch nun bei den Proberammungen. Sprich wir haben in etwa 5 Jahre mit Grenzwertüberschreitung, die die sofortige Errichtungen einer Schadstoffmessstation zwingend erforderlich macht! 2009/2010 wurde auch Feinstaub gemessen. Auch dort gab es Überschreitungen. Vor kurzem gab es in der Frankfurter Rundschau einen Artikel, dass Baumaschinen der größte Emittent von Feinstaub sind! Das heißt, die Notwendigkeit einer Schadstoffmessstation ist auch daraus abzuleiten (wegen der Schüler und der Kindergartenkinder im Gebäude der Pestalozzischule, genauso wie wegen den Bewohnern der Seniorenwohnanlage Riederwald, wie der übrigen Bewohner!

Hier geht es zum Beitrag in der Hessenschau vom 03.07.2014

Die FNP berichtete am 04.07.2014

Die FR berichtete am 04.07.2014

Das Journal Frankfurt berichtete am 04.07.2014

Die FAZ berichtete am 07.07.2014

   
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