Erfolgreiche Laternen-Demo vom 11.12. und erneuter offener Brief an den Verantwortlichen für die Fällungen: Herr Staatsminister Al-Wazir

 

Vielen Dank zunächst an in etwa 120 Teilnehmer und die Schauspieler des Antagon-Theaters, die trotz Dauerregens am Tag und Dunkelheit in der Nacht, den Weg zum Torbogen und dem Erlenbruch gefunden haben und damit ein deutliches Zeichen gaben: So nicht mit uns: Die Bäume können und müssen noch weitere Jahre stehen bleiben! Ein Fällen jetzt führt zu keiner (!!!) schnelleren Fertigstellung des Tunnels! Das ist purer, brutaler Aktionismus!

Auch die Online-Petition mit inzwischen 850 Teilnehmern zeigt, dass jedes gesunde Maß inzwischen bei diesem Bau überschritten wurde, und dass nun Landesverkehrsminister Al-Wazir, Landesumweltministerin Hinz oder final Umweltdezernentin Heilig intervenieren müssen!!!

Machen auch Sie gleich mit bei der Online-Petition, bitte:
www.change.org/erlenbruch

Erste Fernsehen/Pressereaktionen zur Demo:

HR: Hessenschau-Kompakt mit Interview mit unserem Sprecher der BIR, Herrn Frey. Vierter oder fünfter Beitrag

HR-Hessenschau: Am Ende des zweiten Nachrichtenblocks ohne Interview, in etwa ab der 21. Minute

FNP: Demonstranten halten Beginn des Tunnelbaus für unnötig

Bornheimer Wochenblatt: Laternen-Demo im Riederwald: Kastanien müssen bleiben

Weiteres zum Thema:
FR: Kampf um die Bäume am Erlenbruch

FR: Schlechte Luft am Erlenbruch

Und hier nun geht es zu unserem offenen Brief an den Verantwortlichen für die Fällungen und den schlechten Schutz der Schule: Herr Landesverkehrsminister Al-Wazir

 

 

Riederwaldtunnel: Sofortiger Stopp der absolut unnötigen Fällung von 48 Bäumen im Riederwald! Wir bitten eindringlich, handeln Sie bevor es zu spät ist! Unsere Laternen-Demo am 11.12. und Online-Petition an Sie unter change.org/erlenbruch mit aktuell rund 850 Unterstützern! Beides direkt an Sie, als Verantwortlichen der Planungen, gerichtet!

Frankfurt am Main, 11. Dezember 2017

Sehr geehrter Herr Staatsminister Al-Wazir,
wir wenden uns erneut an Sie, weil auch der zwischenzeitlich eingetroffene Brief vom 23. November 2017 von Ihnen, der zwar sehr freundlich im Ton ist, aber leider auch wieder deutlich macht, dass wir inhaltlich nicht zu Ihnen durchdringen. Offensichtlich ginge das nur mit einem Treffen mit Ihnen, was wir bereits mehrfach gefordert haben!
Jetzt muss aber schnellsten zunächst von Ihnen gehandelt werden, dass dann nicht im Januar die Motorsägen ohne Sinn und Verstand ihr Werk verrichten!
Jetzt, genau jetzt ist Ihr Handeln dringend gefordert! Jetzt geht es um nicht weniger als den Erhalt eines Stadtteils – nicht zuletzt in sozialer Hinsicht – von Frankfurt!
Genau jetzt entscheiden Sie, ob Sie als politisch Verantwortlicher der inzwischen – man kann es nicht mehr anders sagen - brutal vorgehenden Landesverwaltung Hessen Mobil einen Riegel vorschieben, oder ob Sie die Frankfurter Bürger im Riederwald dieser Behörde im wahrsten Sinne des Wortes schutzlos - ohne Bäume - ausliefern!
Allein in diesem Winter sollen 48 Bäume – inklusive den nicht minder wichtigen Bäumen in Gehölzen – im zentral gelegenen Bereich Erlenbruch gerodet werden, im kommenden Winter weitere Bäume, dabei sagt der Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt, Herr Oesterling, zurecht, dass der Riederwaldtunnel frühestens 2022/23 kommen wird und Hessen Mobil dokumentiert öffentlich im Internet, dass ihnen 2 Jahre Vorlauf für die Vorbereitungsmaßnahmen vollkommen genügen! Dh die jetzigen Vorbereitungsmaßnahmen könnten ohne einen Tag Verzögerung beim Bau des Riederwaldtunnels mindestens noch 4-5 Jahr unterbleiben (mehr dazu in Anhang 2)! Jedes gewonnene Jahr ist bitter nötig, da wir ja inzwischen auch offiziell wissen, dass der Erlenbruch die Wohnstraße mit der höchsten NO2-Belastung in Frankfurt ist und gerade diese Bäume die Werte dabei noch drücken!!! Selbst wenn Ihnen die RiederwälderInnen nicht so wichtig sind - was wir nicht hoffen!, muss Ihnen doch eines klar sein: Wenn Sie genau an dieser Stelle mit dem Fällen von Bäumen uns noch Schutz nehmen und keine eigenen, sofort greifenden NO2-Schutzkonzepte auf den Tisch legen, so ist doch die unmittelbare Folge, dass es genau hier das erste Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in Frankfurt geben wird! Spätestens dann sind alle anderen Frankfurter, die Industrie und das auch Handwerk mit im Boot!
Jetzt können Sie diesen brutalen Unsinn noch problemlos stoppen. Tun Sie bitte jetzt das, was auch in Ihrer Verantwortung und Macht steht! Wir alle brauchen ein entschiedenes Handeln verantwortungsbewusster Politiker sowohl bei den Bäumen, wie auch beim Schutz der Schule und bei dem Schutz vom Lärm bei den Vorbereitungsmaßnahmen – auch hier sind wieder massiven Grenzwertüberschreitungen beim Lärm zu erwarten, weil die vorgesehenen Schutzmaßnahmen mehr für die Optik sind, aber überhaupt nicht greifen.
Auch noch zur Schule: Wurden Sie von Hessen Mobil darüber informiert, dass die Baumaßnahme mit extremen Lärmüberschreitungen durch das Einbringen der Spundwände 2 ½ Jahre dauert? Dass die gesamte Baustelle 7 bis 8 Jahre dauert? Ich kann mich nur wiederholen: Bei diesem Lärm geht kein Stoßlüften! Die Stadt Frankfurt sieht Stoßlüften für Gebäude ohne massiven Baulärm vor, das ist doch völlig klar! Auch lässt das Gebäude bautechnisch kein ordentliches Stoßlüften zu – auch darüber wurde Hessenmobil mehrfach(!) informiert! Hat Ihnen Hessen Mobil gesagt, dass im Gebäude noch ein Kindergarten und zwei Schulhorte untergebracht sind? Dass vormittags über 300 Kinder im Gebäude sind und ganztags noch über 200 Kinder? Und dann wollen Sie mehrere Außengelände mehrere Jahre ungeschützt lassen, wirklich? Und schreiben uns gleichzeitig, dass Ihnen Kinder wichtig sind? Das passt doch nicht mehr zusammen! Dann spielen die Kinder doch keine Rolle mehr, Ihr Handeln muss an dieser Stelle auch zu Ihren Taten passen! Und dies beides ist aktuell – ohne jegliche Übertreibung – komplett diametral! Wissen Sie was das für eine Sprengkraft für den Stadtteil entwickeln wird? Deshalb, die Lärmschutzwand für 800 Tsd Euro wie auch eine Belüftungsanlage sind keine Luxusprojekte für die Schule, sondern zwingend nötig! Diese wurde Hessen Mobil bereits mehrfach von der Schulleiterin, Frau Boiar und dem Sprecher des Elternbeirats; Herrn Walter, Hessen Mobil mitgeteilt. Sie können sich auch sehr gerne direkt an die Schule wenden. Auch hier: Wann handeln Sie?
Wir wenden uns mit der heutigen Laternen-Demo direkt an Sie, und wir wünschen Ihnen nun alle, dass Ihnen ein Licht aufgeht und es endlich zu Erleuchtung bei Ihnen und den Planern kommt! Diese ist inzwischen mehr als nötig!
Gleichzeitig haben wir eine Online-Petition auf den Weg gebracht, die sich ebenfalls an Sie wendet! Wir haben bereits jetzt – aktuell – rund 850 Unterzeichner, die alle Sie darauf hinweisen wollen, dass Ihr Projekt massiv aus dem Ruder läuft!
http://www.change.org/Erlenbruch
Bitte, wir flehen Sie inzwischen schon förmlich an: Schreiten Sie jetzt ein und sprechen Sie jetzt endlich ein inzwischen bitter nötiges Machtwort!

Mit freundlichen Grüßen aus Frankfurt,
Rainer Frey
Anhänge
Anhang 1: Autobahndreieck am Erlenbruch – oder Absurdistan lässt grüßen!
Das Autobahndreieck AD Erlenbruch wird kommendes Jahr fertig. Damit über 10 Jahre vor dem Riederwaldtunnel!!! Das ist doch alles nicht mehr lustig! Dafür wurden bei uns auch schon wertvolle Natur, saubere Luft und Lebensqualität geopfert! Und wenn die Kläger recht haben sollten, dann kommt er noch nicht einmal 2030! Ha, ha, ha! Da kann man nur noch Lachen, wenn man zynisch veranlagt ist! Unsinn muss doch irgendwie zu stoppen sein? Oder sind wir inzwischen alle so träge?

Anhang 2: Warum die Baumfällungen jetzt stoppen: Weil es genauso nicht zugehen darf und kann!

a) Es können keine Bäume ohne eindeutige Rechtsposition gefällt werden: Ich kann Ihnen gerne aufzählen, wie oft sich Hessen Mobil rechtlich "geirrt" hat in der Vergangenheit (z.B. auch bei den Fledermäusen, was durch Gerichtsverfahren allein 6 Jahre gekostet hat!)
b) Hessen Mobil sagte selbst auf der Infoveranstaltung im Juni - öffentlich! -, dass sie nur in zwei Jahren bauen können, wenn es keine (!!!) Einwendungen gäbe!
c) Aber Einwendungen gibt es natürlich! Das sieht auch der Frankfurter Verkehrsdezernent Oesterling so, und sagte dies auch der Hessenschau am 30.9. -öffentlich!-, dass er mit einem realistischen (!!!) Baubeginn 2022/2023 ausgeht!
d) Sehen Sie dazu auch die Folien von Hessen Mobil und hier die letzten Seiten mit dem Bauablaufplan: Die Vorbereitungsmaßnahmen brauchen erst (!) zwei Jahre vor Baubeginn durchgeführt werden:
https://www.tunnelriederwald.de/sites/default/files/Pr%C3%A4sentation%20BI%2027.10.2017_final.pdf
D. h. es gibt jetzt schlicht keinen Grund zu roden und den RiederwälderInnen ihren letzten NO2 Schutz zu rauben; wir haben die Wohnstraße mit der höchsten NO2-Belastung in Frankfurt! Auch wollen wir jetzt nicht für viele Jahre 3 Betonblatten ("Leitungsbrücken") mit 10 auf 30 Meter Ausmaß, mitten im Grünstreifen!
e) Das AUA sagt bereits, dass Sie auch noch gegen den Riederwaldtunnel klagen werden, weil die A661 den Verkehrt aus dem Tunnel nicht verkraften werde (Hierzu Hessen Mobil - öffentlich - : Auf der A661 wird nach Tunneleröffnung in der Rush hour Tempo 30 gefahren. Wenn diese Klage durchkommt, passiert Jahrzehnte nichts, aber unsere Bäume sind für immer weg! Dann werden wir wie beim AD Erlenbruch der Natur beraubt, ohne, dass der Tunnel absehbar ist!
d) Auch eine große hessische Wohnungsgesellschaft hat Klagen laufen - sie hat auch bereits erfolgreich gegen die A661 geklagt!
Das kann doch alles nicht wahr sein!
Dieser Brief ist ein Nachhaken auf den vollkommen unzulänglichen Brief von Herr Staatsminister Al-Wazir vom 23.11.2017, anbei als PDF-Dokument

icon Al-Wazir an BIR zur Demo am 30.09.2017

icon Offener Brief der BIR an Al-Wazir zur Laternen-Demo am 11.12.2017

   
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