Offener Brief an Verkehrsdezernent Oesterling wegen Aussagen zu Riederwaldtunnel und fehlender Antwort zu Pestalozzischule

Sehr geehrter Herr Verkehrsdezernent Oesterling,

Ihre Aussagen zum Riederwaldtunnel, die wir der Frankfurter Rundschau vom 5./6.9. entnehmen mussten, haben uns beim Treffen der Riederwälder Initiativen am Samstag schlicht entsetzt. So wurden Sie folgendermaßen zitiert:

FR: Oesterling zum Riederrwaldtunnel: „Es kommt eben so.“ Er habe vor 15 Jahren aufgehört sich mit dem Thema zu befassen. „Irgendwann hat man dann keine Lust mehr“.
Dass man auf dieses Thema irgendwann keine Lust mehr hat, kann wohl jeder nachvollziehen, der sich mal intensiver mit dem Riederwaldtunnel beschäftigt hat- die Materie und die Zähigkeit der Prozesse ist in der Tat nichts für gute Laune. Trotzdem war und ist es das größte und umstrittenste Verkehrsprojekt der Frankfurter Ostens gar auch von Frankfurt. Hier geht es einen für diesen Bereich nie gesehen Eingriff mit massiven Auswirkungen – nicht nur für den Riederwald, auch für Bornheim, Seckbach, das Nordend und das Ostend. Dementsprechend wird auch massiv die Lebensqualität von Frankfurter durch diese „automobile Pendlerschneise“ massiv tangiert. So werden Häuser und Grünanlagen Frankfurts verlärmt werden und selbst für die überdachten Bereiche wie der Riederwaldtunnel und die Einhausung auf Höhe Bornheims sind keine Luftfilter vorgesehen, so dass auch noch Schadstoffe dazukommen. Wie irrsinnig das ganze Projekt schlussendlich ist, zeigt, dass in 10 Jahren die Anzahl der Autos nach Frankfurter durch Schaffung des Riederwaldtunnels massiv erhöht wird – während andererseits dann die ersten Maßnahmen zur Verkehrswende greifen sollten.

 

Deshalb stellt sich in der Tat für einen Frankfurter Verkehrsdezernenten die Frage, warum jetzt noch ein solcher Autobahnsteinzeitdinosaurier aus den 70igern errichtet werden soll, wo doch – auch nach Oesterling – in der Zukunft geradelt, Straßenbahn, Bus, U-Bahn und Regionalbahn gefahren wird und soll? Warum jetzt den Straßenverkehr im Osten noch attraktiver machen? Dafür zahlen am Ende zumindest alle östlichen Frankfurter Stadtteile die Rechnung – schließlich „verschwinden“ die Autos ja nicht im Riederwaldtunnel, nein, diese fahren natürlich zum weitüberwiegenden Teil nach Frankfurt hinein!

Deshalb Herr Oesterling, kann es sich ein Frankfurter Verkehrsdezernent keine 15-jährige Auszeit nehmen! Dafür ist das Projekt viel zu wichtig! Zuviel steht auf dem Spiel. Und dass das Projekt „lebt“ und nicht einfach zu den Akten gelegt werden kann, zeigen die großen Erfolge der Bürgerinitiativen gerade in den letzten Jahren. Würde hier mehr Unterstützung von der Stadt Frankfurt, wäre in Hinblick auf die Einhausung der Autobahn von/bis Riederwaldtunnel viel möglich – gerade auch auf der rechtlichen Schiene.

Deshalb unsere große Bitte: Herr Oesterling, bitte bringen sie sich ab jetzt ein. Es geht um sehr viel! Sorgen Sie Lebensqualität in Verbindung mit Mobilität für den Frankfurter Osten!

Und erneut: Herr Oesterling, wir schrieben Ihr Dezernat und Sie bereits zweimal wegen dem Schutz der Außengelände der Pestalozzischule in der 7 jährigen Bauphase bei 2 ½ Jahren berechneter Grenzwertüberschreitung beim Lärm im Schulbereich. Hier baten wir sie, dass der Schulhof und der Platz vor der Schule geschützt wird – bisher ohne jegliche Antwort. Wir bitten Sie inständig, auch dieses Thema nun aufzugreifen und zu lösen, und damit einem ganzen Stadtteil – dabei der Lehrer- und Elternschaft, die sich zurecht bisher Sorgen um die Gesundheit ihrer Kinder in der Bauphase machen - sehr große Sorgen zu nehmen!

Wir bitten Sie, steigen Sie jetzt schnell wieder in die Thematik ein und helfen Sie! Der Verkehrsdezernent ist beim Riederwaldtunnel und beim gesamten Ausbau der Autobahnen im Osten der große Bewahrer der Frankfurter Interessen – unsere Großstadt kann sich hier keinen Ausfall leisten!

In diesem Sinne, gehen wir von einer baldigen Lösung der Probleme bei der Pestalozzischule aus und erhoffen uns auch, dass der Riederwaldtunnel endlich vor dem Hintergrund der Verkehrswende kritisch betrachtet wird! Es ist höchste Zeit!

Ein ganzer Stadtteil erwartet Ihre Antwort aber auch der Rest von Frankfurt erwartet Lösungen, bitte antworten Sie zügig!

Mit freundlichen Grüßen aus dem Riederwald,
BIR(iederwald)

P.S: Im übrigen forderten jüngst auch der OBR 11 im August ebenfalls wiederholt den Schutz der Außengelände der Pestalozzischule - einstimmig– auch hier wird Ihre Antwort dringendst erwartet!

 

   
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