BIR: Es geht nicht mehr nur um Lärmschutzwände – wir wollen den Riederwaldtunnel nicht mehr! Der Tunnel ist verantwortungslos!

Vortrag der BIR(iederwald) im Rahmen der Sonntagsspaziergänge am 21.11. von People4Future (Parents4Future):

-Neuer Ansatz der BIR(iederwald) – jetzt auch neuer Ansatz der Stadt Frankfurt überfällig!

die BIR(iederwald) wurde vor 10 Jahren ursprünglich mehrheitlich von Eltern mit Kindern gegründet, denen es insbesondere um den Lärm- und Schadstoffschutz im Umfeld der Schule und im restlichen Stadtteil ging. Dabei stand sowohl die Bauphase des Tunnels aber auch deren späterer Betrieb im Fokus.

Aber der Riederwaldtunnel zerstört mit den Fällungen und der Verlärmung des Fechenheimer Waldes unser Naherholungsgebiet, den östlichen Teil des Grüngürtels. Er führt – laut Prognose – auch zu Mehrverkehr, u.a. dann nur noch 30 km/h auf der A661 in der Rush hour und einem Ratsweg (AS Frankfurt Ost), der dann dicht sein wird! Aber die Zeit ist nicht stehen geblieben: Inzwischen sollte selbst der letzte begriffen haben, dass Verkehrswende angesagt ist und dass wir dabei spätestens ab 2030 Fortschritte verzeichnen müssen! Der Riederwaldtunnel und der Ausbau der A661 bewirken aber genau das Gegenteil! Auch die meisten und besten Radwege in der ganzen Innenstadt können nicht kompensieren, was der Riederwaldtunnel mit seinem Mehrverkehr kaputt machen wird!

Deswegen: Wir wollen den Riederwaldtunnel nicht mehr, nie mehr! Die Zukunft sieht grün aus – oder es gibt keine Zukunft mehr!

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Und in der Tat mit einem immensen Einsatz errichten wir eine Lüftungsanlage für die Pestalozzischule – dass es Frischluft trotz einer Baustelle mit berechneter zweieinhalb-jähriger Grenzwertüberschreitung gibt. Auch an einer Lärmschutzwand für die Außengelände sind wir dran. Zusätzlich sorgten wir für eine NO2-Schadstoffmessung auf dem Erlenbruch, dem Frankfurter Hot/Drecks-Spot schlechthin!

Es gab damals aber bereits Engagierte bei uns, die den Tunnel und dem Autobahn-ausbau im Osten grundsätzlich als ein nicht taugliches, nicht nachhaltiges Konzept ablehnten, und schon Jahre/Jahrzehnte dafür auch innerhalb des AUAs stritten.

Alle anderen – auch ich – erlebten die negativen Konsequenzen scheibchenweise: Es wurden reihenweise Schrebergärten mit teils weinenden Pächtern geräumt, es wurden traumhafte , stadtteilprägende Bäume - auch auf der Allee – abgeholzt! Und das trotz der bereits extrem schlechten Luft und der Hitzesommer; es wurde nicht einmal die Fällungen aufgeschoben – was sehr wohl möglich gewesen war! Dafür gab es erste Betonbauwerke und Baustraßen! Die Baustellen wurden und werden häufig mit Gefährdung der SchülerInnen auf Ihrem Weg zu Pestalozzischule eingerichtet – und die städtischen Ämter mussten und müssen dann zum Handeln getrieben werden! Auch der Baulärm bisher, eine Zumutung!

Zur Informationspolitik: Man muss schon ein „Freak“/Ingenieur sein, um den stundenlangen Ausführungen der Planer zu folgen, um dann um Mitternacht (24 Uhr) nicht zu verpassen, dass Bäume gefällt werden. Viele Infos, kaum relevantes. Und alles ist immer positiv: Der Schutz immer bestens – auch wenn danach die Wände wackeln, die Grenzwerte nicht eingehalten werden!

Zusätzlich ist die Informationspolitik der Stadt Frankfurt dazu eine Katastrophe – denn es gibt schlicht keine; obwohl die Stadt und ihre Bürger massiv betroffen sind! Es ist noch nicht einmal bekannt, ob die Stadt Frankfurt ihre Interessen und die ihrer Bewohner mit Einwendungen verfolgt! Da kann man nur noch von erbärmlich sprechen! (Dazu aktuelle Nachfrage des OBR11)

Häufig wird beim Fehlen von Lärm- und Schadstoffschutzmaßnahmen die Begründung der Autobahn GmbH (früher Hessen Mobil) eins zu eins vom Magistrat übernommen, eine Beurteilung durch die Stadt findet trotz hoher Relevanz nicht statt , und die Frankfurter Bürger werden im Regen besser im Lärm (!) stehen gelassen!

Dieser Mangel an Informationen führt nicht nur zu einer extrem schlecht und einseitig informierten Öffentlichkeit, auch das Stadtparlament mit Stadtverordneten und die Mitglieder der OBR sind komplett außen vor, können sich keine Meinung bilden und nicht darüber diskutieren! Das ist das Frankfurter Modell bei Großprojekten: Ohne Infos und Einwendungen baut sich schneller – und in der Regel auch schlechter! Aus Sicht der Stadt reicht es, dass der Riederwaldtunnel – gemäß seinen Befürwortern – für weniger Verkehr auf dem Erlenbruch steht – seine negativen Begleiterscheinungen belasten die Bürger hingegen wohl zu sehr und unnötig... !

Trotz aller Proteste der BIs: Es gab keine Reaktionen, kein Handeln der Planer und Politiker: Bei den Bäumen: Auf unsere 1200 Unterschriften für den Baumerhalt reagierte Landesverkehrsminister Al-Wazir 2018 mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit und die Unabänderlichkeit; der damalige städtische Verkehrsdezernent Oesterling gar mit einem gänzlichen Schweigen bei der Übergabe!

Mehr dazu:

Bürgerinitiative Riederwald - Al-Wazir zückt die Motorsäge „im Gespräch“! Aber Baumaktivisten schützen unsere Bäume! ;-) (bi-riederwald.de)

Dabei war das die Zeit des Pariser Klimaabkommens, der Veröffentlichung der aktualisierten – korrigierten – Verkehrsprognose für den Riederwaldtunnel, die den Mehrverkehr für den Frankfurter Osten mit Stau auf anderen Straßen sowie einer nur noch geringfügigen Entlastung der Straße am Erlenbruch belegte! Schlussendlich kam noch dieses Jahr das BUND-Gutachten dazu, das besagt, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 – in dem auch der Riederwaldtunnel wie auch der 6-spurige Ausbau der A661 steht – verfassungswidrig sind.

Auch sollte in diesem Herbst/Winter noch der Fechenheimer Wald -ein ökologisch höchst wertvoller Alt-Main-Feucht-Bereich – zum Teil gerodet, zum anderen Teil mit der Grundwasserabsenkung für den Autobahn-Tiefbau dem Absterben preisgegeben werden - wobei der verbleibende Rest von der zukünftigen Autobahn verlärmt werden würde! Damit verlören auch viele seltene, geschützte Tiere ihr Zuhause und es käme zum Ende des Grüngürtels im Frankfurter Osten, die Zerstörung des wertvollsten Naherholungsbereichs der RiederwälderInnen!

Mehr:

Frankfurt: Autobahnbau würde Tiere aus Teufelsbruch vertreiben | Frankfurt

Eine Fällung obwohl der Tunnel keine Betriebsgenehmigung hätte: So besteht zwar Baurecht für den Tunnel, aber in Betrieb darf er erst gehen, wenn der 6-spurige Ausbau zwischen AD Erlenbruch und AS Friedberger Landstraßen mit allen Lärmschutzmaßnahmen geplant und realisiert (!!!) ist. Aber dazu läuft noch das Planänderungsverfahren und es gab bisher noch nicht einmal die erste Stellungsnahme zu den Einwendungen! D.h. es wird wohl nichts mit 2031! Und dann fordern einzelne Frankfurter Stadtverordnete lautstark, dass die Baumbesetzung beendet werden soll! Bäume darf man nach Lust und Laune fällen, spielt wohl keine Rolle! Was für eine fragwürdiges Wertegerüst!

Diese Gemengelage war für uns denn auch ausschlaggebend: Wir haben dazugelernt und positionieren uns nun auch offiziell gegen den Tunnel: Das Klimaziel aber auch aus städtebaulicher Sicht – Autobahnschneise zwischen den May-Siedlungen Bornheimer Hang und Riederwaldsiedlung sowie Verstümmelung des Frankfurter Grüngürtels – erlaubt nicht mehr diesen Autobahnbau mit Ende 2031 PLUS X Jahre Verzögerung. Der Riederwaldtunnel mit dem Ausbau der A661 führt zu Mehrverkehr: Auf der A661 kann nach Eröffnung des Tunnels in der Rush hour nur noch Tempo 30 gefahren werden, der Ratsweg ist mit 100% nach der Prognose schlicht dicht! Und wie sollen Radwege auf der Friedberger Landstraße und Hanauer Landstraße bei dem Verkehr eingerichtet werden? Soll es dann weitere Tunnel und Straßen geben, um die zukünftigen Engpässe zu beheben? Das ist doch Wahnsinn!

Inzwischen sollte selbst der letzte begriffen haben, dass Verkehrswende angesagt ist und dass wir dabei spätestens ab 2030 Fortschritte verzeichnen müssen! Der Riederwaldtunnel und der Ausbau der A661 bewirken aber genau das Gegenteil! Die Verkehrswende kann aber nicht herbeigeredet werden! Nur was gelebt wird, schlägt sich in den Zahlen nieder! Durch Sonntagsappelle bleibt kein einziges Auto in der Garage stehen, oder wird erst gar nicht angeschafft! Auch die meisten und besten Radwege in der ganzen Innenstadt können nicht kompensieren, was der Riederwaldtunnel mit dem 6-spurigem Ausbau der A661 kaputt machen wird!

Deswegen: Wir wollen den Riederwaldtunnel nicht mehr, nie mehr! Die Zukunft sieht grün aus – oder es gibt keine Zukunft mehr!

Zukunft im Osten bedeutet zunächst: Diese Sofortmaßnahmen sind Pflicht!

- Modernisierung Ampelschaltung auf Erlenbruch für zumindest fließenden Verkehr -> gegen den Dauerstau;

- Fahrpreissenkung nach Hanau und damit Erhöhung der Attraktivität der nordmainischen Regionalbahn (kein passives Warten auf die S-Bahn mehr)! – aktuell im RMV-Vergleich viel zu teuer –

- Reaktivierung der Stadtbahn nach Bergen, Verlängerung der Stadtbahn zur Riedschule!

Mehr:

Gegen Verkehr, Schadstoffe und Chaos im Frankfurter Osten: Fahrverbot verhindern mit Sofortmaßnahmen im ÖPNV!

Bürgerinitiative Riederwald - Gegen Verkehr, Schadstoffe und Chaos im Fr...

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Rainer Frey

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Wenn wir jetzt den Autobahnausbau nicht stoppen, dann werden immer mehr Straßen gebaut/ausgebaut. So soll auch die A5 und die A67 nach DA ausgebaut werden:

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/suedhessen-umweltschuetzer-fuerchten-um-300-hektar-wald-fuer-a5--und-a67-ausbau,a5-a67-ausbau-100.html

Wir alle müssen uns jetzt Gedanken über die Zukunft machen. Hier mal beispielhaft Herr Vargas, der von der Bankenbranche zu Greenpeace gewechselt ist:

https://www.hr-inforadio.de/podcast/das-interview/mauricio-vargas-greenpeace-statt-bankenturm---jobwechsel-fuers-klima,podcast-episode-94356.html

   
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