"Gemischte Reaktionen auf Autobahn-Deckel"

Von kompletter Ablehnung bis hin zu großer Akzeptanz reicht das Spektrum der ersten Reaktionen aus den Bürgerinitiativen und den Ortsbeiräten 4 (Bornheim) und 11 (Fechenheim, Riederwald, Seckbach) auf den von der Kommune favorisierten Entwurf zur Einhausung der Autobahn A661 im Frankfurter Nordosten.

„Wir werden das Ergebnis bei unserer Sitzung heute gleich taufrisch besprechen können", sagte der Bornheimer Ortsvorsteher Bodo Pfaff- Greiffenhagen und fügte hinzu: Der „4er" sei natürlich „selbstbewusst genug, um sich eine eigene Bewertung der Pläne vorzubehalten". Prinzipiell stimmt das Gremium der geplanten Einhausung mit einem neuen Wohngebiet auf diesem Deckel zu. Dasselbe gelte für den „11er".

 

Diskussion ist eröffnet

Das grundlegende Konzept liegt jetzt auf dem Tisch. Damit ist die öffentliche Diskussion eröffnet. Im nächsten Schritt muss der Entwurf einer gründlichen Bewertung unterzogen werden", erklärten Felix Titzka und Darius Shafiei-Mehryar. Die beiden SPD-Vertreter saßen als Abgesandte der Ortsbeiräte 11 bzw. 4 in jenem Ausschuss, in dem die Vorplanungen zur Einhausung vorangetrieben wurden.

Wie alle anderen Ausschuss-Mitglieder waren auch Felix Titzka und Darius Shafiei-Mehryar bis gestern zur Verschwiegenheit verpflichtet, wenngleich die grundlegende Absicht den Anrainern selbstverständlich nicht verborgen blieb. Im Laufe des Jahres hatten sich gleich mehrere Bürgerinitiativen gegründet, um dieses Großprojekt von Beginn an kritisch zu begleiten.

„Wobei wir ein sehr heterogenes Gefüge darstellen", so Annette Scherf. Während sie selbst mit dem favorisierten Entwurf „soziologische und ökologische Punkte berücksichtigt" sieht, lehnt Sabine Kowalzik von derselben Bürgerinitiative „Rettet den Grüngürtel" das Vorhaben wegen des „dramatischen Eingriffs in ein geschütztes Gebiet" komplett ab. „Damit stehe ich nicht allein. Der Löwenanteil der rund 550 Leute, von denen wir schon Unterschriften gesammelt haben, sieht das genauso", sagte sie etwa mit Blick auf die Laubenpieper, die rund um den Huthpark um ihre grünen Oasen fürchten.

Auch Ingrid Stegemann von der Bürgerinitiative der Festeburg-Bewohner wäre es „am allerliebsten, wenn dort überhaupt nicht gebaut würde". Mit dem, was Planungsdezernent Olaf Cunitz jetzt vortrug, könnten die Festeburger jedoch leben. „Wir haben gefordert, dass es keine Zufahrtsstraßen durch unser Wohngebiet geben soll, eine Verlängerung der Einhausung und nur eine lockere Bebauung", berichtete Ingrid Stegemann. „Es sieht so aus, als wenn alle unsere Forderungen berücksichtigt wurden."

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