"Für Aufschub des Autobahnbaus"
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- Kategorie: Presseberichte
- Veröffentlicht am Donnerstag, 19. Juli 2012 22:44
Unterschriftensammlung gegen Riederwaldtunnel und Dreieck Erlenbruch
Unterschriften für eine Verschiebung des Autobahnbaus im Frankfurter Osten sammelt das Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn. Heute informiert die Bürgerinitiative an einem Stand am Fünffingerplätzchen in Bornheim von 10 bis 14 Uhr. Sie wendet sich gegen den Weiterbau des Riederwaldtunnels, den Bau des Autobahndreiecks Erlenbruch und die Vollendung der längst begonnenen Verbreiterung der Autobahn 661. Ihre Forderung begründen die Autobahngegner damit, dass die Lärmgrenzen drastisch überschritten würden und einfache Lärmschutzwände nicht ausreichten.
Die Straßenverwaltung Hessen Mobil lässt derzeit eine neue Verkehrsuntersuchung erstellen, in der dargelegt werden soll, wie sich der Verkehr im Tunnel und im Autobahndreieck bis zum Jahr 2025 entwickeln wird. Die Untersuchung, die dem Planfeststellungsverfahren von 2007 zugrunde lag, hatte nur Vorhersagen bis 2015 getroffen. Die Bürgerinitiative befürchtet, dass die Lärm- und Schadstoffbelastung höher ausfallen wird, als damals prognostiziert wurde. Noch sei völlig unklar, wie die Bevölkerung vor den Belastungen geschützt werden könne, heißt es.
Außerdem plane die Stadt Frankfurt eine Einhausung der A661 zwischen Bornheim und Seckbach und prüfe auch eine Einhausung der Strecke des südlichen Autobahnabschnitts bis zum Riederwald, argumentieren die Ausbaugegner. Eine nachträgliche ·Einhausung sei eine Verschwendung von Steuergeldern, außerdem werde es in diesem Fall ein Verkehrschaos geben. Das Aktionsbündnis verweist darauf, dass jetzt auch die Ortsbeiräte 4 (Bornheim, Ostend) und 11 (Fechenheim, Riederwald, Seckbach) einen Aufschub des Autobahnausbaus bis zu jenem Zeitpunkt forderten, da die Einhausung baureif sei.
Eine weitere Bürgerinitiative, die sich für Lärmschutz entlang der Autobahnen im Osten der Stadt einsetzt, hat sich vor einigen Wochen im Riederwald gegründet. In einem offenen Brief an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und Bundesverkehrsminister Peter Rarnslmer (CSU) hat diese Bürgerinitiative darum gebeten, dass die Lärmschutzpläne im Konsens von Bund, Land, Stadt und Bürger erarbeitet werden. Ohne die Beteiligung der Bürger bestehe die Gefahr, dass es zu Abweichungen von gesetzlichen Standards komme. Man suche das Gespräch mit Wiesbaden, sagt Rainer Frey von der Bürgerinitiative. Anscheinend seien der Landesregierung die Auswirkungen der Autobahnen im Frankfurter Osten auf die Bevölkerung dort nicht richtig bewusst.
Viele Riederwälder sehen während der achtjährigen Bauzeit des Riederwaldtunnels und des Autobahndreiecks besonders hohe Belastungen auf ihren Stadtteil zukommen. Die hessische Straßenverwaltung Hessen Mobil, die Bauherr des Tunnels und des Dreiecks ist, hat der Initiative mittlerweile signalisiert, auf die Riederwälder zuzugehen.
Derzeit finden Vorarbeiten zum Bau des Riederwaldtunnels statt. Vor allem werden Strom- und andere Versorgungsleitungen aufgespürt und verlegt. Der Bau des Kreuzunggsbauwerks am Dreieck Erlenbruch soll im Sommer nächsten Jahres beginnen. Mit den Bauarbeiten am Tunnel will Hessen Mobil 2014 anfangen.